Einmal Istanbul und zurück
Unser Roadtrip von Wien in die Türkei, nach Griechenland und nach Albanien
Woche 1
Dieser Reisebericht ist ein Auszug aus unserem Instagram Account. Ihr findet hier ungekürzt und ungeschönt unsere Reiseberichte und Fotos, die wir im Sommer 2022 fast täglich hochgeladen haben (Hier geht es zu unseren Story-Highlights). Ergänzt haben wir sie durch Berichte zu den jeweiligen Stellplätzen und durch einige weitere Tips.
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Wollt ihr auch mit dem Wohnmobil in die Türkei reisen? Hier haben wir einige Tips für euch zusammengestellt. (…work in Progress)
Tag 1
Ⓢ Ⓞ Ⓜ Ⓜ Ⓔ Ⓡ Ⓤ Ⓡ Ⓛ Ⓐ Ⓤ Ⓑ
Wir sind unterwegs, großartig 😌
Unsere erste kurze Etappe hat uns heute Nachmittag nach einem kurzen Arbeitstag bis nach Ungarn geführt. 🇭🇺
Noch EU, Währung: Forint (HUF)
Wir stehen mitten im Paradies und es ist ein bisschen wie bei ‚Meine kleine Farm‘. @farmunk ist ein Aussteigerprojekt: Ein privates Grundstück mit Wald und See, freilaufenden Pferden, Eseln, Schweinen, Gänsen, Hühnern und Ziegen.
🐎🐷🦆🐐🌳
Es gibt keine Infrastruktur aber dafür lokale Bio-Produkte zu kaufen und coole Menschen. Alles auf Spendenbasis. Wirklich großartig und genau das, was wir suchen 😊
Der hier freilebende Wolfshund hatte eine kleine, aber heftige Auseinandersetzung mit Milou, die aber zum Glück glimpflich ausgegangen ist. 🐶🐺
Unsere Kids haben sich mit hausgemachter Paprika-Hirschsalami eingedeckt und nach einem Bad im Natursee genießen wir den Abend, kochen, hören Musik und haben gerade die Feuerstelle vor Mr. Kurt aktiviert . 👩🍳 🎵 🔥
Wir haben unglaubliche 27 Nächte in Mr. Kurt vor uns und sind total happy.
Wie an jedem ersten Urlaubstag ist es wieder Harald Juhnke mit seiner Definition von Glück, der die Gemütslage am besten zusammengefasst: „Leicht einen sitzen und keine Termine im Kalender“ 😊
Wir freuen uns, wenn ihr uns auf unserer Tour begleitet.
Stellplatz: Farmunk
Tag 2
Nächster Tag, nächstes Land. Wir sind in Serbien 🇷🇸
Nicht EU, Währung: Dinar (RSD)
Unsere kleine Farm haben wir heute morgen verlassen und sind dann über Budapest in Richtung serbischer Grenze gefahren. Auf dem Weg hatten wir einen Pitstop bei einem Campingplatz geplant, um Wasser zu tanken und das Klo zu leeren. Bei Camping Fortuna haben sie uns doch glatt weggeschickt. Nix Schlafen, nix Wasser. So etwas haben wir wirklich noch nie (!) erlebt. Wir hätten natürlich dafür bezahlt. Also eine kleine Tour durch Budapest und alles auf dem coolen Stadtcampingplatz erledigt. Überhaupt kein Thema, alle superfreundlich und nicht einmal unsere Forint wollten sie haben. Dabei haben wir erfolgreich unseren neuen Abwasserschlauch ausprobiert. Budapest haben wir uns gespart, da wir hier schon mehrmals waren.
An der Grenze war es dann kurz mal spannend, ist ja schließlich EU-Außengrenze. Die Ungarn haben sogar Mr. Kurt von innen inspiziert. Allerdings eher halbherzig. Hätten wir zwei Leute im Alkoven und jeweils einen in jedem Kinderbett geschmuggelt, hätte es vermutlich niemand gemerkt. Der serbische Zöllner hat uns dann dafür mit einem Augenzwinkern durchgewunken. Das Ganze war nach einer halben Stunde erledigt, bei der Einreise nach Ungarn hätte man mindestens drei Stunden gewartet.
Danach die restlichen Forint und ein paar Euros in Dinar getauscht und an der Tankstelle eine serbische SIM gekauft (16GB ca. 7€), die nun das Mr. Kurt WLan füttert. Bei ca. 1,60€ pro Liter Diesel haben wir dann auch gleich nochmal voll gemacht.
Von der Grenze bis nach Novi Sad gibt’s im wesentlichen Getreide- und Sonnenblumenfelder. Die Fahrt war ereignislos und stressfrei. Zweimal haben wir heute die Donau überquert, in Budapest und in Novi Sad.
Wir stehen beim @eko.kamp im Nationalpark Fruška Gora in der Nähe von Novi Sad. Ein Naturcampingplatz mit Duschen und WCs, aber ohne Strom und Entsorgung. Wir parken unter hohen Bäumen im Schatten, was bei 36°C Außentemperatur eine echte Wohltat ist. Echt schön hier, wieder ein Platz, an dem wir länger bleiben könnten, allerdings haben wir andere Ziele im Sinn und daher geht’s morgen weiter.
Stellplatz: Eko Camp Fruška Gora
Tag 3
Nächster Tag, nächstes Land. Wir sind in Bulgarien 🇧🇬
Wieder EU, Währung: Lew (BGN), Eine Zeitzone weiter: OESZ
Das war ein Ritt. Nach einiger Erfahrung in südosteuropäischen Gefilden hatten wir die Tour eher häppchenweise geplant. Google meinte ja, die 440km wären in unter vier Stunden erledigt. 😅 Aber wir haben uns ja auch bewusst gegen Hotel und all inclusive entschieden 😉
Auf der gut ausgebauten serbischen Autobahn ging es zunächst zügig vorbei an Belgrad in Richtung Niš, der Geburtsstadt Konstantin des Großen, in Richtung dessen ehemaliger Residenzstadt wir ja unterwegs sind. 🚐🛣 🇷🇸
Viel Gegend, ein bisschen bergiger als im Norden und viel Zeit, mit den zweisprachigen Schildern kyrillisch lesen zu lernen 😀 Одморишт, sage ich nur 😜
In Cuprija wollten wir kurz zur Entsorgung anhalten und frisches пиво einkaufen (oder Hopfensprudel, wie @ostblockcamper zu sagen pflegt) 😃🍻. Entsorgung war schnell erledigt, aber dann haben wir uns so richtig schön in den Gassen des Städtchens festgefahren. Wenn man gerne Auto fährt und gute Nerven hat eigentlich ein reiner Genuss, aber die ganze Aktion hat uns locker 1,5 Stunden gekostet. 😊🫣🤷🏻♂️
Aber egal, die Stimmung war ob der gekühlten Getränke an Bord weiterhin gut
Die Einreise nach Bulgarien war dann wieder mal eher spannend und hat uns ca. drei weitere Stunden gekostet 😳 EU-Außengrenze in die andere Richtung. 🇷🇸🇧🇬
Unsere Gastgeberin meinte, dass wir damit halbwegs gut weggekommen wären. 6-8 Stunden wären auch keine Seltenheit…
Bulgarien hat uns dann erstmal mit einigen km Schotterpiste begrüßt, da die Autobahn neu gemacht wird. Mit ein bisschen Improvisation haben wir dann auch eine Ausfahrt gefunden. 😄
Schnell ein paar Lew 💴 gezogen und dann ab zum @bluegatecampingfarm in die Berge. Die Fahrt zwischen Schlaglöchern und niedrig hängenden Bäumen war dann mit 7m Länge nochmal abenteuerlich, aber mit dem Stellplatz wurden wir für alles entschädigt. Ein toller, natürlicher Platz mitten in einer wilden Hügellandschaft und megafreundliche Menschen.
Wir haben alles an Bord und brauchen nichts und das ist genau die Einsamkeit, die wir suchen. Echt toll!
Jetzt versuchen wir den Jetlag (+ 1 Stunde) mit den erbeuteten gut gekühlten Getränken in den Griff zu bekommen und freuen uns, dass wir morgen keine Grenze und ein paar km weniger geplant haben. 🍻
Stellplatz: Blue Gate Camping Farm
Tag 4
Immer noch in Bulgarien 🇧🇬
Heute hatten wir eine entspannte Tour, einmal quer durch das Land , bestens versorgt von der ersten Offizierin 😜🥪☕️ Vorbei an Sofia und Plovdiv immer in Richtung Bosporus. Wir stehen 25km vor dem Dreiländereck Bulgarien-Griechenland-Türkei bei @sakarhillscamping und lassen es uns gut gehen.
🇧🇬🇬🇷🇹🇷☀️⛱
Tagsüber war es affenheiß und daher sind wir froh, dass wir Strom haben und die Klima läuft. Abends wird es hier schön kühl, aber wir sind recht früh hier angekommen und Mr. Kurt hatte mal eine kleine Innenreinigung nötig. Danach hatten wir uns erstmal einen kleinen Apero verdient 🫒🧀🍸🥖
Wir sind noch nicht einmal in der Türkei, aber die überall gelobte Gastfreundschaft ist schon zu spüren.☺️
Von unseren türkischen Nachbarn sind wir mit frischen Aprikosen aus dem Garten beschenkt worden und von den Locals hier mit frischem Tabak, den sie gerade eben auf dem Feld nebenan geerntet haben.
🍃🍈
Habt ihr schon einmal frischen Tabak in der Hand gehabt? ,Schade‘, dass wir alle Nichtraucher sind 🤷🏻♂️
Hier am Platz können wir uns nochmal mit allem versorgen, bevor wir morgen nach Istanbul weiterreisen. 👍
Stellplatz: Sakar Hills
Tag 5
Nächstes Land. Wir sind in der Türkei 🇹🇷 Währung: Türkische Lira (TRY)
Im Herbst saßen wir zu zweit in Mr. Kurt irgendwo in Albanien und haben festgestellt, wie ‚nah‘ Istanbul eigentlich ist. An diesem Abend wurde der Plan zu dieser Reise geboren und heute steht Mr. Kurt mit allen Vieren und Milou mitten in Istanbul. Was für ein cooles Gefühl ☺️🌆🌃🇹🇷
Der Weg hierher war ein ganz schöner Ritt, aber wir haben ja Urlaub und außerdem gute Nerven. 😉
An der Grenze hatten wir fast mit Schlimmerem gerechnet. Unser Host in Bulgarien meinte nur ‚Take it easy, von 45 min. Bis zu sechs Stunden ist alles normal‘
Letztendlich waren wir in 1h20 durch: zweimal Passkontrolle, Desinfektion, Kontrolle der Versicherung und Eintragen des Autos und dann ab in die große Halle für schwere Fälle zum Filzen 🙄 War aber halb so wild, ein bisschen Gepäck checken, das amtstierärztliche Zeugnis vom Hund und gut war‘s.
Türkische Lira abheben und eine SIM organisieren hat dann noch einmal locker eine halbe Stunde gekostet und der Erwerb und das Aufladen der elektronischen Mautplakette über eine Stunde bei 38°C in der Sonne 🫣🥵 Zum Glück waren jede Menge in Deutschland lebende Türken ebenfalls unterwegs, die bei allem super hilfsbereit waren. 👍
Die Fahrt bis zur Stadtgrenze war eigentlich ganz entspannt, hat uns aber schonmal einen kleinen Vorgeschmack auf die lokale Auslegung der Verkehrsregeln gegeben. In Istanbul waren dann noch einmal Nerven gefragt, aber letztendlich haben wir es ohne einen einzigen Umweg direkt zum angepeilten Stellplatz geschafft und sind dabei allen zu niedrigen Tunnel erfolgreich ausgewichen.
Der Platz bei einem Sportverein liegt mitten im europäischen Teil von Istanbul, gerade einmal 30 Minuten Gehzeit von der Hagia Sophia entfernt. Wir stehen eng gepackt auf Asphalt mit vielen anderen Verrückten. Normalerweise nicht die Art von Platz, die wir suchen, aber hier ist das perfekt. Ein cooler Eigentümer, ein gut gesicherter Stellplatz, ordentlich abgesicherter Strom für die Klima, alles für Ver- und Entsorgung – und das Ganze für umgerechnet 8,50€ pro Tag!
Wir haben schon ein wenig den Vibe dieser großartigen Stadt genossen, hervorragend mit Blick auf die Blaue Moschee gegessen und die ersten 11km in den Beinen. Jetzt sitzen wir platt von diesem Tag und den vielen Eindrücken im gut gekühlten Wohnmobil und genießen ein ebenso gut gekühltes Bira. 🍻
Tag 6
Was für eine unglaubliche Stadt 🌆 🥰
Wir sind echt sprachlos und deswegen gibt es heute nur wenige Worte und wir lassen die Bilder sprechen:
Bosporusbrücke – vollkommen überfüllte Metro – großer Basar – Gewürzbasar – Hagia Sophia – Blaue Moschee – Galata – Taksim Platz – Goldenes Horn – Bosporus Rundfahrt.
Wir sind vollkommen geflashed von dieser Metropole auf zwei Kontinenten, die doppelt so viele Einwohner hat wie unsere Wahlheimat Österreich. Und es gibt so viel, das wir noch nicht gesehen haben.
Hierhin kommen wir zurück!
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