Bio,  Reisen

Zwischen Wein und Marillen

Die ganze Woche haben wir an Mr. Kurt gebastelt, geschraubt, geräumt und eingerichtet. Ich habe den vergangenen Sonntag damit verbracht, sämtliche goldenen Aufkleber von der Außenhaut abzuziehen. Das war uns ein wenig zu viel „Rentner-Style“. Die Ausrüstung, die sich in unserem Keller getürmt hatte, ist an Bord, die Küche eingeräumt und sogar der zweite Toilettentank ist noch rechtzeitig aus Holland eingetroffen.

Das lange Himmelfahrtswochenende steht vor der Tür, die Kinder haben am Freitag keine Schule und ich einen Tag Urlaub. Was liegt näher, als Mr. Kurt und uns die erste gemeinsame Tour zu gönnen? Leichter gesagt, als getan – Die Campingplätze und viele freie Stellplätze sind noch bis zur nächsten Woche wegen des Lockdowns geschlossen und bei bauernleben.at steht klar und deutlich, dass auch bei den teilnehmenden Höfen und Weingütern der Besuch noch untersagt sei. Auf den entsprechenden Facebookseiten gibt es zwar schon einige Berichte von Übernachtungen, aber wir haben beschlossen, keinen der Gastgeber in Schwierigkeiten zu bringen.

Bei meinen Recherchen habe ich dann einen Stellplatz nur eine Stunde von Wien entfernt in der Wachau gefunden, der angeblich offen haben sollte. Nach einem kurzen Mailwechsel mit dem Betreiber war der Platz in Rossatzbach reserviert und wir haben uns heute morgen auf den Weg in die Wachau gemacht. Da wollten wir immer schon mal hin. Leider sind die Wetteraussichten nicht besonders gut für das Wochenende, aber das ist uns völlig egal. Schlechtes Wetter ist ja eigentlich nur eine Einstellungssache, oder? Der Stellplatz liegt wunderbar, direkt an der Donau und tatsächlich war ein Platz für uns mit einem Schild reserviert. Ohne hätte es definitiv nicht geklappt! Hier gibt es sogar Strom, Wlan und Toiletten, neben der üblichen Ver- und Entsorgungs-Infrastruktur. Hätten wir nicht gebraucht, nehmen wir aber natürlich trotzdem mit (Unser Bericht zum Stellplatz hier).

es waschelt und waschelt und …..

Leider wurde der Regen zunächst stärker und es waschelte bis zum frühen Nachmittag durch (so sagt man in unserer Wahlheimat :-). Trotzdem kam irgendwie sofort Urlaubsfeeling auf. Im fast identischen Wohnmobil hatten wir schließlich in 2020 drei Wochen lang Südfrankreich gerockt. Die Kinder haben am Ipad gezeichnet, Sandra gelesen und der Hund und ich haben das untere Heckbett bzw. den Alkoven einem Test auf Mittagsschlaftauglichkeit unterzogen (Beite Betten haben bestanden!). Später wurde noch der neue Milchaufschäumer eingeweiht und es gab einen leckeren Kaffee an Bord und dann hörte es auf einmal auf, auf dem Dach zu trommeln. Die Regenpause haben wir für eine kleine Wanderung zur Donau und später durch die Weinberge, das Örtchen Rossatz und einige Marillenwiesen genutzt. Wie schön muss es hier im Sommer sein? Es gibt auch noch einen Campingplatz mit Stellplätzen direkt an der Donau. Hier haben wir mal ein gedankliches Bookmark gesetzt.

Nach einem leckeren Abendessen genießen wir jetzt das Leben im Wohnmobil, wie wir es lieben: Draußen ist es dunkel, der Regen trommelt gegen die Fenster und drinnen ist es unglaublich gemütlich. Es läuft gute Musik, es wird gelesen, gezeichnet und gebloggt und im Kühlschrank gibt es genug kalte Getränke, um diesen Zustand lange durchzuhalten 🙂 – Müssen wir aber gar nicht, denn ab morgen soll das Wetter besser werden. Was will man eigentlich mehr?

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