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Stützen für Mr. Kurt

Installation von Kurbelstützen am Wohnmobil

Schon bei unserem Leihmobil auf der Südfrankreichtour im letzten Jahr haben wir festgestellt, dass der Alkoven mit zwei Kindern im Heck, weit hinter der Hinterachse, zu einem schönen Trampolin werden kann. Bei jedem Umdrehen haben wir uns vorne gefühlt wie auf einer Segelyacht. Wir lieben zwar grundsätzlich das Segeln, aber wir lieben auch unseren Schlaf, daher war schon beim Bestellen von Mr. Kurt klar: Das Wohnmobil braucht Stützen!

Nach ein paar Fachdiskussionen mit dem Vermieter haben wir uns dazu entschlossen, diese nicht ab Werk zu bestellen, sondern selbst zu montieren. Wir wollten kein elektrisches oder hydraulisches Hubstützensystem, sondern eine einfache Variante zum Kurbeln. Aus unserer Sicht – und den Hebelgesetzen folgend – sollte ein Paar hinter der Hinterachse wohl deutliche Besserung bringen. Leider habe ich keinen passenden Artikel mit einer Installationsbeschreibung gefunden (wohl aber ein Youtube-Video). Daher hoffe ich, dass dieser Artikel dem ein oder anderen Nachahmer nützlich ist.

Nachdem uns die erste Wochenendtour noch einmal in unserem Vorhaben bestärkt hatte, bestellten wir ein Paar dieser einfachen Kurbelstützen beim großen Campinghändler mit F am Anfang. Diese waren auch ein paar Tage später da und die Montage dank der gut bebilderten Anleitung und einem kleinen bisschen handwerklichem Geschick, innerhalb von einer halben Stunde erledigt. Eigentlich war ich sogar ein bisschen enttäuscht, dass es so einfach war. Zum Glück sollten noch einige deutlich komplexere Projekte in und an Mr. Kurt folgen.

Montage

Die Stützen werden jeweils mit einem Winkel an den Metallschienen, die den Aufbau tragen mit zwei M8-Schrauben und Stoppmuttern verschraubt. Das gesamte Montagezubehör wurde mitgeliefert, ich habe nur noch einen Satz Karosseriescheiben spendiert. Messen, Anzeichnen, Körnen, kleiner Bohrer, großer Bohrer – das Ganze viermal und schon konnten die Montagewinkel verschraubt werden. An diesen werden dann die Stützen verschraubt. Die haben übrigens eine Richtung, sodass sie beim Anfahren nach hinten wegklappen können, falls man vergessen hat, sie einzufahren. Für die Frontseite gibt es noch eine Kunststoffabdeckung, vermutlich, damit während der Fahrt kein Schmutz ins Getriebe eindringen kann.

Wir funktioniert es?

Die Stützen werden von der Seite mit einer Kurbel heruntergelassen. Hierbei senkt sich zuerst die Stütze in die Senkrechte und fährt dann aus. Die Fußplatte kann man in stark unterschiedlichem Gelände noch mit einem Splint herauslassen, damit man sich nicht dumm kurbelt. Wir haben einen Satz Kunststoffplatten („Jackpads“) gekauft, die wir unter die Stützen legen können, damit diese nicht in den weichen Boden einsinken können.

Die Stützen sind in 2 Minuten ausgefahren und bringen nach unserem Empfinden eine echte Verbesserung des „Schwingungsverhaltens“ im Wohnmobil. Sowohl, wenn man sich im hinteren Bereich (Bad, Küche) bewegt, als auch während der Nacht, wenn sich jemand im Bett herumwälzt. Es ist eine kostengünstige, schnell montierte und simple Modifikation mit einer großen Wirkung.

Achtung: Die Stützen sind nicht dazu geeignet, das Wohnmobil anzuheben und auszurichten. Zum einen wird das bei knapp 2 Tonnen auf der Hinterachse und 500kg pro Stütze etwas eng, zum anderen kann das Chassis an dieser Stelle vermutlich nicht die Last aufnehmen. Wer das sucht, wird bei den hydraulischen und elektischen Systemen fündig, die das auf Knopfdruck selbst erledigen, während der Camper sein Aufbaubier genießt. Wir versuchen zum Ausrichten zunächst möglichst geschickt zu parken und benutzen dann Auffahrkeile. Funktioniert wunderbar. Mit den Kurbelstützen wird Mr. Kurt dann nur soweit angehoben, dass er nicht mehr komplett in den Blattfedern herumhüpft.

Beim Kauf der Stützen ist übrigens auf die Höhe des Montagepunktes zu achten, es gibt verschieden lange Versionen. In einer Rezension beim Onlinehändler habe ich gelesen, dass es gar nicht gut für die Laune des Rezensenten ist, wenn die Stützen zu lang sind und man dies erst nach der Montage beim ersten Herunterlassen bemerkt.

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