Halbleiter-Kerzenschein
Dimmer im Wohnmobil
Das coole an einem neuen Wohnmobil der 2020er-Jahre ist, dass die gesamte Beleuchtung ab Werk mit LED ausgestattet ist. Mr. Kurt sogar recht üppig, mit Leseleuchten an allen Betten, einzeln schaltbaren Deckenleuchten und Downlights im Bad. Dazu eine coole Ambiente-Beleuchtung mit weißen LED-Streifen unter bzw. über den Schränken und in einer Wand. Außerdem gibt es noch eine blaue Nachtbeleuchtung.
Soweit so gut, leider ist die Ambientebeleuchtung am Abend völlig unbrauchbar, wenn man nicht gerade auf das Flair von Zahnarztpraxen steht. Die LED-Strips sind so hell, dass wir abends oft nur die Leseleuchte im Alkoven eingeschaltet haben oder Kerzen oder sogar unsere Gaslaterne (ja, natürlich bei geöffnetem Fenster).
Als jemand, der beruflich mit solchen Dingen zu tun hat, ist das für mich natürlich vollkommen inakzeptabel. Schon am ersten Abend in Mr. Kurt war klar: Wenn der Hersteller zu blöd ist, an einen Dimmer zu denken, müssen wir eben selbst dran.
Auf der Suche
Wie seht ihr das? Eigentlich hat man doch ein Wohnmobil (oder ein Boot, oder …) erst so richtig in Beschlag genommen, wenn man jede Verkleidung einmal runter hatte und weiß, wo alles versteckt ist, oder? Sandra und ich sind da durchaus geteilter Meinung und so verbrachte ich einen halben Abend alleine damit, den richtigen Platz in den Kabelbäumen zu finden, um einen Dimmer zu installieren. Ausgehend zum einen vom Lichtschalter, zum anderen vom 12V-Sicherungskasten kamen alle Abdeckungen runter und mit Multimeter und Leitungssucher machte ich mich auf die Suche.
Fazit: Die Möbel sind besser verbaut als erwartet, die italienische Art, Leitungen zu verlegen ist nichts für Ästheten und – ich hätte es viel einfacher haben können. Die Klemme direkt hinter dem Schaltpanel über der Tür (unten rechts im Bild) dient der Verteilung der Lichtstromkreise. Natürlich hatte ich hier als erstes geschaut.
Einbau
Zwei Tage später wurde der Dimmer geliefert und da ich wusste, wo ich anzugreifen hatte, war der Einbau in ca. 15 min. erledigt. Ich habe mich für einen Standard-PWM-Dimmer mit Funkfernbedienung entschieden (ca. 20€). Er hat drei Kanäle für Weißlicht, die jeweils 6A verkraften können. Das sind bei 12V 72W pro Kanal und sollte locker reichen.
Die Anschlussleitungen habe ich alle mit Quetschkabelschuhen mit Ring versehen und fest verschraubt, denn wenn sich dort etwas losrüttelt dann mit Sicherheit zu einem Zeitpunkt, an dem man es gar nicht braucht.
Den Dimmer habe ich schließlich einfach im Ausschnitt des Panels versenkt. Er schaltet sich brav mit dem Hauptlichtschalter Ein und Aus und ist mit der Funkfernbedienung hervorragend zu bedienen. Die beiden Kanäle sind mit Deckenlicht und Ambientelicht belegt, die sich nach wie vor am Lichtschalter in der Küche einzeln ein- bzw. ausschalten lassen. So einfach ist das.
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